Monday, 11. December 2006

Österreichischer Musikjournalismus

Es ist vielleicht ein Allgemeinplatz, daß der Musikjournalismus in diesem Land (was die Tageszeitungen angeht ohne Einschränkung, in den Fachblättern beinahe durchwegs) nichts taugt. Daß dies aber nun auch schon international anerkannt wird, ist mir schmerzhaft neu.
Nun, was solls, Alex Ross, dessen Blogeintrag es ist, der hier verlinkt wurde, ist einer der besten Musikjournalisten weltweit, und solang der New Yorker seine Artikel online stellt, und man nicht auf das Printprodukt (überteuert u.a. bei Thalia zu bekommen) zurückgreifen muß, sehe ich das Problem nur bedingt. Allerdings wundert es mich seit geraumer Zeit, wieso Raunzer (wie Schachinger und Fluch beim Standard), und eine riesige Menge blasser nichtssagender Schreiberlinge so viel Platz bekommen, um heiße Luft in Druckerfarbe umzuwandeln.

Das Problem ist nicht nur Popmusik: hierzu finden sich Online diverse Quellen, nicht zuletzt Sasha Frere-Jones vom New Yorker, der als einer von wenigen wirklich über Musik, und nicht über das Image einer Band, den eigenen Elitarismus oder die gute alte Zeit schreibt, sondern auch neue komponierte Musik ("klassische", wenn man so will)

Kein Wort etwa im Standard über die Uraufführung von Alexander Wagendristels Fruit, die mich im Musikverein beeindruckt hat (und da wären wir sogar noch bei den großen Veranstaltungsräumen), nur ein paar abwertende Worte zu Maria Schneider, deren Werke einen ganz eigenständigen Klangkosmos bilden.
Ebenso natürlich in den anderen Publikationen.

Dann muß man sich eben wieder bei den internationalen ernstzunehmenden Kollegen umschaun, mir solls recht sein.

Das letzte Wort in bezug auf Krippenspiele

LOL

http://www.telegraph.co.uk/arts/main.jhtml?xml=/arts/2006/12/02/btmary102.xml

Flaubert unzensiert

Wieder mal auf Französisch, man errötet ja beinahe beim Übersetzen.

Dans ce même quartier de Galata nous avons été un jour dans un sale broc pour baiser des négresses. - Elles étaient si ignobles que le coeur m'en a failli. J'allais m'en aller quand la maîtresse du lieu a fait signe à mon drogman et l'on m'a conduit dans une chambre à part, très propre. Il y avait là, cachée derrière les rideaux et au lit, une toute jeune fille de 16 à 17 ans, blanche, brune, corsage de soie serré aux hanches, extrémités fines, figure douce et boudeuse. C'était la fille même de Madame, réservée exprès pour les grandes circonstances. Elle faisait des façons, on l'a forcée de rester avec moi. Mais quand nous avons été couchés ensemble et que mon index était déjà dans son vagin, après que ma main avait parcouru lentement deux belles colonnes d'albâtre couvertes de satin (style polisson empire), je l'entends qui me demande en italien à examiner mon outil pour voir si je ne suis pas malade. Or comme je possède encore à la base du gland une induration et que j'avais peur qu'elle ne s'en aperçût, j'ai fait le monsieur et j'ai sauté à bas du lit en m'écriant qu'elle me faisait injure, que c'était des procédés à révolter un galant homme, et je me suis en allé, au fond très embêté de n'avoir pas tiré un si joli coup, et très humilié de me sentir avec un vi in-présentable.
Dans un autre lupanar nous avons baisé des Grecques et des Arméniennes passables.

[Lettre à Louis Bouilhet. Athènes, au Lazaret du Pirée, 19 décembre 1850. Jeudi.; in: Flaubert. Correspondance I (janvier 1830 à avril 1851). Éd. Jean Bruneau, Gallimard: Paris 1973, p. 729f. (=Pléiade)]

[Im selben Viertel von Galata waren wir eines Tages in einem dreckigen Laden, um Negerinnen zu vögeln. - Sie waren so abstoßend, daß mir der Mut verging. Ich war daran, zu gehen, als die Besitzerin des Ortes meinem Dolmetscher ein Zeichen gab und man mich in ein sehr sauberes Nebenzimmer führte. Dort fand sich, versteckt hinter den Vorhängen auf dem Bett, ein sehr junges Mädchen von 16 oder 17 Jahren, weiß, brünett, um die Hüften geschlossene Seidencorsage, zarte Glieder, sanfte und ablehnende Figur. Das war die Tochter von Madame selbst, ausdrücklich für wichtige Umstände reserviert. Sie machte Faxen, man hatte sie gezwungen, mit mir niederzuliegen. Aber als wir miteinander im Bett waren und als mein Zeigefinger schon in ihrer Vagina war, nachdem meine Hand langsam zwei schöne Alabastersäulen, von Seide bedeckt (Stil eines Empire-Lausbuben) hinaufgewandert war, höre ich, wie sie mich auf Italienisch ersucht, sie mein Werkzeug untersuchen zu lassen, um zu sehen, ob ich nicht krank bin. Nun, da ich an der Wurzel der Eichel noch eine Verhärtung habe und Angst hatte, daß sie sie bemerken könnte, habe ich den Herrn gespielt und bin ans Ende des Bettes gesprungen während ich schrie, daß sie mich beleidigte, daß dies Dinge sind, die einen feinen Herren abstoßen und ich bin gegangen, ganz eigentlich verärgert, nicht einen so schönen Stich machen zu können, und sehr erniedrigt, mich mit einem unpräsentierbaren vi [? habe keine idee, was das wort selber ist, obwohl die ungefähre bedeutung zu erraten ist] zu fühlen.
In einem anderen Puff haben wir passable Griechinnen und Armenierinnen gevögelt.]

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ich verstehe diesen eintrag...
ich verstehe diesen eintrag noch immer nicht...
roland_and_his_burning_nose - 27. Apr, 21:26
dort gibt es zweifellos...
dort gibt es zweifellos weiße anzüge, hawaiihemden,...
syro0 - 18. Dec, 13:00
2009 wird ein Abba museum...
2009 wird ein Abba museum mit ca. 750 erinnerungsstücken...
turntable - 17. Dec, 22:29
polyphon sogar: ich bemerke...
polyphon sogar: ich bemerke erst jetzt einen gewissen...
syro0 - 26. Nov, 15:56
diesem Hausverstand pfeift...
diesem Hausverstand pfeift doch das schwein! grüße:-)
turntable - 25. Nov, 23:11
très charmant
très charmant
gizzy duststar - 17. Nov, 20:25
lol!
lol!
roland_and_his_burning_nose - 11. Nov, 18:41
danke für die ehre, welche...
danke für die ehre, welche mir zuteil wird. grüße
turntable - 2. Nov, 17:02

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Tacones lejanos (Pedro Almodóvar)

Matador (Pedro Almodóvar)

Ladri di biciclette (Vittorio de Sica)

Nicht nur auf Italienisch wünschenswert

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