Wozu ich mir die Zeit nehme: der Don Giovanni unter René Jacobs
Auch schon eine Woche ist es her, daß Arte den Don Giovanni unter René Jacobs live aus Baden-Baden übertragen hat, eine beeindruckende Aufführung, sowohl der Inszenierung als auch der musikalischen Interpretation wegen.
Ich liebe die anderen Mozartopern, die Jacobs bislang bei Harmonia Mundi France herausgebracht hat, Così fan tutte und Le nozze di Figaro natürlich vor der Clemenza di Tito; mit gemischten Gefühlen hatte ich seinen Don Giovanni erwartet, den ich wegen eines dummen, allzu dummen, mich nun noch mehr reuenden Mißverständnisses nicht schon im August in Innsbruck gesehen habe.
Eine einzige Stelle ist es, die eine Interpretation dieser Oper für mich gut oder großartig macht, sie kommt gleich am Anfang, und bis dahin zitterte ich ein wenig, denn ich wollte Jacobs' Fassung großartig finden, umso mehr, weil bald eine CD Version davon erscheinen soll und es nicht gerade einen Überfluß an hervorragenden Einspielungen gibt (neben der klassischen Giulini-Aufnahme, EMI, ist vielleicht noch der Östman, Decca, akzeptabel, Harnoncourts Einspielung leidet unter unfähigen Sängern [Thomas Hampson als Don Giovanni! Das muß einem erst Mal in den Sinn kommen!], andere sind nicht einmal erwähnenswert).
Nun, die Stelle ist der Tod des Commendatore, wenn auf einmal Mozarts Musik wechselt, vom schnellen hin und her der Degenstreiche (legato-Skalen im Orchester) zum transzendentalen Sechsachtelrhythmus der Sterbeszene, mit dem schon halb aus dem Jenseits erklingenden "Ah! Soccorso!", und den darin untergehenden Sätzen des Don Giovanni.
Jacobs sollte mich nicht enttäuschen. Den ganzen ersten Akt lang hatte ich eine Gänsehaut, so intensiv war die Performance; der zweite war leider etwas getrübt, da in Baden-Baden die (dramatisch schwächere) Wiener Fassung gegeben wurde [Mozart hatte wegen Mißerfolges nach der Prager Uraufführung einige der Arien geändert]; ich hoffe, daß die CD mit der von Jacobs ebenfalls diese Saison aufgeführten Prager Fassung erscheint.
Die Wiederaufnahme des thematischen Materials der Ouvertüre im Finale, als die Statue des Commendatore mit dem albtraumhaften "Don Giovanni! a cenar teco/ m'invitasti/ e son venuto" zum letzten Abendmahl des Titelhelden erscheint, war der letzte Höhepunkt einer großartigen, unvergeßlichen Aufführung.
Ich liebe die anderen Mozartopern, die Jacobs bislang bei Harmonia Mundi France herausgebracht hat, Così fan tutte und Le nozze di Figaro natürlich vor der Clemenza di Tito; mit gemischten Gefühlen hatte ich seinen Don Giovanni erwartet, den ich wegen eines dummen, allzu dummen, mich nun noch mehr reuenden Mißverständnisses nicht schon im August in Innsbruck gesehen habe.
Eine einzige Stelle ist es, die eine Interpretation dieser Oper für mich gut oder großartig macht, sie kommt gleich am Anfang, und bis dahin zitterte ich ein wenig, denn ich wollte Jacobs' Fassung großartig finden, umso mehr, weil bald eine CD Version davon erscheinen soll und es nicht gerade einen Überfluß an hervorragenden Einspielungen gibt (neben der klassischen Giulini-Aufnahme, EMI, ist vielleicht noch der Östman, Decca, akzeptabel, Harnoncourts Einspielung leidet unter unfähigen Sängern [Thomas Hampson als Don Giovanni! Das muß einem erst Mal in den Sinn kommen!], andere sind nicht einmal erwähnenswert).
Nun, die Stelle ist der Tod des Commendatore, wenn auf einmal Mozarts Musik wechselt, vom schnellen hin und her der Degenstreiche (legato-Skalen im Orchester) zum transzendentalen Sechsachtelrhythmus der Sterbeszene, mit dem schon halb aus dem Jenseits erklingenden "Ah! Soccorso!", und den darin untergehenden Sätzen des Don Giovanni.
Jacobs sollte mich nicht enttäuschen. Den ganzen ersten Akt lang hatte ich eine Gänsehaut, so intensiv war die Performance; der zweite war leider etwas getrübt, da in Baden-Baden die (dramatisch schwächere) Wiener Fassung gegeben wurde [Mozart hatte wegen Mißerfolges nach der Prager Uraufführung einige der Arien geändert]; ich hoffe, daß die CD mit der von Jacobs ebenfalls diese Saison aufgeführten Prager Fassung erscheint.
Die Wiederaufnahme des thematischen Materials der Ouvertüre im Finale, als die Statue des Commendatore mit dem albtraumhaften "Don Giovanni! a cenar teco/ m'invitasti/ e son venuto" zum letzten Abendmahl des Titelhelden erscheint, war der letzte Höhepunkt einer großartigen, unvergeßlichen Aufführung.
syro0 - Fri, 13.10.2006, 17:14