Sunday, 30. March 2008

Boccaccio's Decameron in Limericks - 2: I, i

There was a great sinner lay dying
Wanting burial from the church he's defying:
"How to handle this mess?
I'll pretend to confess!"
And they called him a saint, for well lying.

Boccaccio's Decameron in Limericks - 1: Introduction

There once were ten people in Florence
Who held the raging Plague in abhorrence
They fled to a villa
Said, in order to fill our
Time, let us tell stories - in torrents.

Friday, 28. March 2008

Thought of the Day

"Ich denke, daß es früher so war, daß die Leute selber ihre Sprache erfunden haben. Es tauchten neue Begriffe auf und die Schriftsteller mußten bloß zuhören und hatten ihr Rohmaterial, wenn sie wollten; heute hingegen erfinden ein paar Werbeleute ein paar Catchphrases und das war's dann. Die Leute wissen ja nichtmal mehr, wie die Dinge heißen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das mittelfristig besser werden soll."

Hans Wilhelm Volkner im Interview mit der Zeitschrift Das Echo, 17.8.1998
[zitiert nach Jess A. Hawkes: Corporate Linguistics and the Loss of Language. Connecticut University Press: 2005, p. 122f.]

Thursday, 27. March 2008

Playlist #29, 27.3.08: Über 6 Ecken kennt jeder jeden

Es gibt wie meine Leser sicher wissen, eine Theorie daß man über ein paar Ecken jeden auf der Welt kennt. Ich persönlich kenne überhaupt keine Leute, weshalb ich die Theorie anzweifle, aber frage mich, ob das bei Musik auch funktioniert und ob sich daraus eine hörbare Playlist ergibt.

Sagen wir mal

Buddy Holly und Big Boi von Outkast.

1. Blind Faith: Well All Right
[Die Band covert einen der besten Buddy Holly Songs auf ihrem (einzigen) Album 1969]
2. Aretha Franklin: Good To Me As I Am To You
[Clapton spielt auf dem Track Leadgitarre]
3. The Rascals: Groovin'
[Das Original eines Liedes das Aretha ebenfalls auf Lady Soul covert]
4. The Who: Fortune Teller
[Ein kleiner Spagat, aber die Band spielt auf den BBC Sessions auch die Rascals-Nummer "Good Lovin'"]
5. Allen Toussaint: Worldwide
[Autor von #4 ist Naomi Neville, Mädchenname der Mutter sowie Pseudonym Toussaints]
6. Outkast: We Luv Deez Hoez
[Baut auf einem Sample von #5 auf.]

Das war leicht. ;-)

andere Aufgaben?

Wednesday, 26. March 2008

Killerchamäleons. Credits und Setup. (Teil 3)

4.
Das riesige Erdgeschoß des Einkaufszentrums, eine stuckverzierte Rokokonachbildung einer austauschbar-typischen italienischen Piazza samt Brunnen und künstlichen Häuserfronten für die Ladeneingänge, zu deren Mitte sich von allen Seiten runde Kaffeetische mit Sesseln aber (weil innen) ohne Schirme vortasten. Die Szene ist von Leuten überströmt und wird aus einem erhöhten Winkel gezeigt, nicht unähnlich der Perspektive einer Überwachungskamera. Man hört Gemurmel und undifferenzierte Popmusik im Hintergrund.

Die Namen der Hauptdarsteller, der Produzenten werden über das Bild geblendet. Schließlich erscheint der Titel
KILLERCHAMÄLEONS.
Wenn Du Sie siehst, ist es zu spät!

und ein paar animierte Chamäleons laufen flink über den Bildschirm.

Schnitt zu:

5.
Einer von mehreren Nebeneingängen zur "Piazza", eine automatische Glasschiebetür hat kaum Gelegenheit sich zu schließen, weil ununterbrochen Menschen herein und hinaus wollen, viele davon bepackt mit Plastik- und Papiertaschen von soeben getätigten Einkäufen. Wir sehen die uns vom Vorspann bekannte Familie hereineilen.

Schnitt zu

6.
Der Polizist von vorhin sitzt, mit dem Rücken zum Eingang aus #5 hinter einem Brunnen und dreht sich alle paar Sekunden um. Die Kamera hält auf ihn, aber in der Flucht tauchen wieder die Umrisse der Familie auf. Nach einigen Sekunden erkennen sie sich gegenseitig. Er steht auf und die Kinder laufen mit lauten Rufen ("Papa!") auf ihn zu, umarmen ihn. Die Frau hält sich im Hintergrund.
FRANK:
Wo ist denn Luisa?
KATHRIN:
Die hatte schon etwas vor. Hört mal, ich muß noch einmal kurz ins Büro. Ihr braucht nicht auf mich zu warten.
FRANK:
Ist schon OK, wir werden inzwischen ein Eis essen, was meint ihr, Kinder?
KINDER:
Jaaaaaa!!!
Kathrin verschwindet in Richtung eines Aufzuges. Der Zugang zum Büro (das sich im nebenan gelegenen Bürogebäude befindet) ist über die Tiefgarage.

Schnitt zu:

7.
Man sieht nacheinander zwei oder drei Szenen, in denen finstere Typen mit Rucksäcken diese gleichzeitig abstellen und an strategisch vorteilhaften Stellen (noch unerkennbare) Sprengsätze anbringen.

8.
Im Obergeschoß, das wenigstens Teilweise als Galerie angelegt ist, taucht aus einem anderen Aufzug gemeinsam mit Freunden Frank und Kathrins Tochter Luisa auf, cool Kaugummi kauend und mit Kopfhörern. Sie passiert einen weiteren sinistren Mann mit einem Rucksack. Ein paar Sekunden später deponiert auch dieser etwas aus seinem Rucksack im Aufzug, dann sieht er sich zweimal um, und verschwindet in einer Gruppe von Menschen.

9.
MARIE:
Papa! Schau mal!
Das kleine Kind steht an ein Schaufenster gedrückt, worin einige Chamäleons in Käfigen sitzen. Man sieht die Reflexion ihres Vaters, der sich nähert. Unruhige Musik hebt leise ihr Haupt im Hintergrund. Der Mann hält zwei Tüten mit Eiscreme. An seinem rechten Bein klammert sich Philipp fest.
FRANK:
Ja! Sind die nicht hübsch, Marie! Willst du nicht auch dein Eis essen?
Man sieht jetzt Frank und Philipp, der Kleine hat sein Gesicht voller Vanilleeis. Frank wirkt leicht überfordert, aber zufrieden. Er setzt sich auf den Brunnenrand und seine Kinder machen es sich auf seinen Knien bequem.

10. Man sieht die finsteren Gestalten einander zunicken, bzw. wie sie über Walkie Talkies ein Signal austauschen. Dann hört man Schüsse aus einem Maschinengewehr. Man sieht Gruppen von Leuten, die zusammenzucken, denen allerlei aus den Händen fällt und die Entsetzt nach oben, in die Mitte der Galerie starren, wo ein Mann in schwarzer militärisch anmutender Kleidung steht, die Waffe in der Hand, und sich bereit macht, über ein Megaphon sein Anliegen vorzutragen.

Just a quick thought

Bevor's auf Leserwunsch (Sg.) mit den Killerchamäleons weitergeht, nur ein kurzer Gedanke.
Da man sich ohnehin genug über die Erhöhung der GIS-Gebühren [think: Billag, GEZ] ärgert, und diese ja wieder anstehen: -- muß der ORF so unverschämt sein und der Information über die "Kostenanpassung" auch noch einen Werbezettel für ein ORF-Nachlese-Abonnement beilegen? Da vergißt wohl jemand am Küniglberg wieder die fernsehanstalteninterne Gewaltentrennung. Wenns mit dem Bildungsauftrag auch so läuft, wundert mich noch weniger als ohnehin.

Wednesday, 19. March 2008

Life imitating Art

Wieder einmal sehen wir die Vorliebe des Lebens für zweitklassige Opernplots:
The tragedy of Britney Spears – and it is literally a tragedy – is of a woman driven mad by the social demands of her beauty and her family's need for her to perform for money. Am I the only person in the world who finds this suspiciously close to Donizetti's Lucia di Lammermoor? In that opera, when the audience first sees Lucia, she is at a secret meeting place, furtively looking out for prying eyes – just as we always see Britney. Lucia's opening aria, "Quando, rapido in estasi," is a gorgeous evocation of forbidden love – the 19-century version of Spears' hit "Toxic."
Ich frage mich, wie ernst man den Artikel Stephen Marches nehmen kann oder soll (die Verbindung Britney-Lucia ist allerhöchstens oberflächlich), aber er ist elegant geschrieben und hat durchaus ein paar Momente, in denen man die Faszination des Gossip zu verstehen glaubt.

Das Zitat A.C. Bradleys, das der Autor bringt ist zwar wundervoll (ich hatte es vor fast einem Jahr hier.), doch nicht ganz treffend. Ich hatte nie eine besondere Vorliebe für die klassischen Tragödien, und das Leben Britneys ist (sollten wir es als Kunstwerk betrachten) allenfalls ein Flickwerk, nahe genug am Melodrama (die Justin-Britney-Affäre wird übrigens tatsächlich zur Oper). Vielleicht wird sie zu einem Archetypus, losgelöst von den unsinnigen Details, aber dennoch frage ich mich:
Wann genau haben wir eigentlich aufgehört, über Britney zu lachen (wenigstens zu schmunzeln)?
Dazu fällt mir aus irgendeinem Grund Dr. Johnson ein.
"I remember a lady of quality in this town [...] who used to make me laugh immoderately. I have heard she is now gone mad."
[Boswell: Life of Johnson, OUP p. 465]

Tuesday, 18. March 2008

Let Us Not Kid Ourselves

tumbleweed

Sunday, 9. March 2008

Playlist #28, 9.3.08 -- Just Feelin Good

- Talking Heads: Pulled Up (Live Version)
(The Name Of This Band Is Talking Heads)
- The Meters: Lonesome and Unwanted People
(Cabbage Alley)
- Captain Beefheart: Candle Mambo
(Shiny Beast (Bat Chain Puller))
- The Rascals: Come On Up
(The Ultimate Rascals)
- Dexys Midnight Runners: Dubious
(Too Rye-Aye, Bonus Track)
- David Bowie: Kingdom Come
(Scary Monsters)

Wednesday, 5. March 2008

Update for the Update's Sake / Meme I / Meme II

Nicht, daß die werten Leser glauben, hier käme gar nichts mehr, aber zur Zeit ist die Zeit knapp und ich werde vor dem Wochenende wohl wenig Substantielles zusammenbringen.

Falls jedoch aktives Interesse bestehen sollte, kündige ich schon einen Eintrag betreffend das beinahe-Meme, das ich bei Terry Teachout gefunden habe, an: "what are your least favorite works by artists you mostly, or sometimes, love" - ich würde das durchaus gern von mehreren lesen.

Ein anderes Meme gabs bei Mme. Frogg und davor bei Frau Katiza, wo ich auch kommentiert habe: auf diesem Weg sei der Autorin (reichlich spät) für ihr freundliches Kompliment gedankt.

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ich verstehe diesen eintrag...
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roland_and_his_burning_nose - 27. Apr, 21:26
dort gibt es zweifellos...
dort gibt es zweifellos weiße anzüge, hawaiihemden,...
syro0 - 18. Dec, 13:00
2009 wird ein Abba museum...
2009 wird ein Abba museum mit ca. 750 erinnerungsstücken...
turntable - 17. Dec, 22:29
polyphon sogar: ich bemerke...
polyphon sogar: ich bemerke erst jetzt einen gewissen...
syro0 - 26. Nov, 15:56
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diesem Hausverstand pfeift doch das schwein! grüße:-)
turntable - 25. Nov, 23:11
très charmant
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gizzy duststar - 17. Nov, 20:25
lol!
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roland_and_his_burning_nose - 11. Nov, 18:41
danke für die ehre, welche...
danke für die ehre, welche mir zuteil wird. grüße
turntable - 2. Nov, 17:02

Filme

Tacones lejanos (Pedro Almodóvar)

Matador (Pedro Almodóvar)

Ladri di biciclette (Vittorio de Sica)

Nicht nur auf Italienisch wünschenswert

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