Musik
- Wundert es jemanden, daß niemals ein ernstzunehmender Künstler (man mag über Glen Campbells Bedeutung nach 1980 streiten)
McCartney & Wings' scheußlichen Millionenerfolg "Mull Of Kintyre" (1977) gecovert hat? (Anm. in den USA hat das interessanterweise sowieso nie jemand hören wollen) [Quellen:
allmusic.com song-search und
wikipedia zum song]
-
Elvis Anfang der 70er war noch viel wahnsinniger als bislang angenommen.
Rob Bowman beschreibt in "Soulsville, U.S.A." eine 73er Session in den Stax-Studios (wo der King bezeichnenderweise nicht R&B sondern Pop aufnehmen wollte):
Stewart was then informed that no Stax personnel were allowed to be in the building while Elvis was cutting, except those absolutely necessary for the sessions. For the first three nights, that basically meant the receptionist and Larry Nix. Nix's presence was necessary because Elvis refused to listen to tapes; instead, Nix had to transfer every song demo that Elvis was contemplating recording, and every completed take that Elvis made, from tape to disc before Elvis would listen to it.
[Rob Bowman: Soulsville, U.S.A. The Story of Stax Records. New York et al: Schirmer 2003, p. 304]
syro0 - Mon, 30.06.2008, 12:12
"I'll take a stab at defining [delight]: a combination of discovery with pleasure, a kind of mental activity brought to bear upon pleasure, running into it as if in a traffic accident where no one gets hurt. It's the brain slamming into the obstacle of beauty, waking up, rubbing its eyes. It manifests itself in a wide range of reactions—a smirk, a beatific smile, a thrown-off laugh; it is tied up perhaps with the moment of invention, where you create something that even surprises yourself. Delight is the flight of meaning, the free bird of thought defecating on the dictionary, the wobble of the definition. The light travel of meaning from one place to another, by hidden connections, leaving you shivering."
Der Rest
hier
syro0 - Fri, 01.02.2008, 15:54
la duze Îsôt, la bêle.
si sang ir pasturêle,
ir rotruwange und ir rundate,
schanzûne, refloit und folate
wol unde wol und alze wol;
[...]
si sang in maneges herzen muot
offenlîchen unde tougen
durch ôren und durch ougen.
[...]
daz was ir süezez singen,
ir senftez seiten klingen,
daz lûte und offenlîche
durch der ôren künicrîche
hin nider in diu herze klanc.
sô was der tougenlîche sanc,
ir wunderlîchiu schoene,
die mit ir muotgedoene
verholne unde tougen
durch die venster der ougen
in vil manc edele herze sleich
und daz zouber dar în streich,
daz die gedanke zehant
vienc unde vâhende bant
mit sene und mit seneder nôt.
[Gottfried von Straßburg, Tristan, vv. 8075-79; 8116-18; 8121-8135]
syro0 - Sat, 12.01.2008, 13:36
10.
Radiohead: In Rainbows (Eigenvertrieb)
9.
Natasha Bedingfield: N. B. (RCA) Ernsthaft! Das beste Pop-Album des Jahres.
8.
Feist: The Reminder (Polydor). Ich gebe zu, ich habe das Album in letzter Zeit nicht so oft gehört, aber es ist mir noch in guter Erinnerung. Sympathisch und musikalisch souverän umgesetzt. Was fürs Frühjahr.
7.
Patti Smith: Twelve (Columbia). Das zum Teil geschmähte Covers-Album ist besser als man annehmen hatte wollen.
6.
Björk: Volta (Universal) Ein neues Björk Album. Wie lieb man es gewinnt, wird sich wie immer mit der Zeit herausstellen.
5.
M.C. Maguire: Meta-Conspiracy (Tzadik) 2 total irre Kompositionen mit dutzenden von Spuren, "for cpu", kombiniert mit einem Live-Instrument (Klavier, Gitarre), viz. "A Short History of Lounge" und "Got That Crazy, Latin/Metal Feelin".
4.
Rene Jacobs: Don Giovanni (Mozart) (Harmonia Mundi) Leider etwas enttäuschend im Vergleich zur im letzten Jahr auf Arte übertragenen Fassung aus Baden-Baden. Die DVD kommt laut Harmonia Mundi nächstes Jahr. Instrumental überragend können die Sänger unglücklicherweise nicht immer mit. Sonst wäre dies der
Don Giovanni, der Giulinis Klassiker vom Podest stürzen könnte. Jedenfalls äußerst empfehlenswert.
3.
Lorraine Hunt-Lieberson sings Peter Lieberson: Neruda Songs (Nonesuch) In den USA schon 2006 veröffentlicht, war die CD erst Anfang 2007 bei uns erhältlich. Während der schweren Krankheit der Sängerin komponiert ihr Ehemann an Strauss'
Vier letzte Lieder gemahnende Vertonungen von Liebessonetten Pablo Nerudas für sie. Da der musikalische Anteil noch berührender ist als der menschliche, kann einem das nur nahe gehen.
2.
Lucinda Williams: West (Lost Highway). Noch ein trauriges aber großes Werk. Qualitativ in einer Reihe mit den Klassikern der Songwriterin.
1.
Lil Wayne - Unter den dutzenden und hunderten Mixtapes, die heuer von Lil Wayne, im wesentlichen aus geleakten Sessions für das zu Weihnachten versprochene Album
The Carter 3 (das nun erst 2008 rauskommt) kompiliert, finden sich genug erstklassige Tracks, um daraus ein Platz-Eins-würdiges hypothetisches Carter-3-Album zu machen. Wer noch nicht hat, der probiere
Das Carter 3 Mixtape, oder die beiden Volumes von
Da Drought 3 (
#2).
syro0 - Wed, 19.12.2007, 16:51
In einer kleinen Serie sollen über die nächsten Tage und Wochen die besseren Platten (und, in geringerem Umfang, andere kulturelle Angebote) aus 2007 Revue passieren. Den Anfang machen Reissues von alten Platten, die nun wieder erhältlich sind (manchmal als Remaster) sowie Veröffentlichungen von Archivmaterial.
REISSUES 2007
1. Allen Toussaint: What Is Success. The Scepter and Bell Recordings. (Kent Soul). Toussaints 1970er Album (früher als Toussaint bzw. From A Whisper To A Scream erhältlich) erweitert um einige spät-60er Singles, die bislang nie auf CD erhältlich waren. Vielleicht nicht ganz so gut wie die Reissues von Life, Love and Faith und Southern Nights 2006, aber dennoch notwendig.
2. Captain Beefheart and His Magic Band: Lick My Decals Off, Baby (nur auf Vinyl, Straight/Reprise). Beefhearts 1970er Album, endlich wieder erhältlich. Nuff said.
3. Dexys Midnight Runners: The Projected Passion Revue (Mercury, Universal). Zugegeben, halb zwischen Reissue und der unten besprochenen Kategorie, aber nachdem die Platte SO GUT ist, und ich sowieso zuwenig Platz habe, steht sie hier. Man findet darauf ein paar alte Singles, B-Seiten und eine BBC Session der DMR, sowie ein Konzert für BBC Radio 1 vom Mai 1981.
4. Sly and The Family Stone: Stand! (Legacy, SonyBMG). Stellvertretend für alle Sly and The Family Stone Alben, die endlich in ordentlichem Remastering neu herausgegeben wurden.
5. Muddy Waters: Gold. (Universal, 2CD). In der "Gold" Reihe von Universal werden dankenswerterweise alte, bewährte Compilations großer Künstler günstig neu aufgelegt. "The Muddy Waters Anthology" war ohnehin schwer zu bekommen. Und haben muß man sie.
[ich bin noch nicht dazugekommen, einige bemerkenswerte Reissues anzuhören, u.a. die Deluxe Editions von Sonic Youths Daydream Nation, DMRs "Too-Rye-Ay" und Elvis Costellos "My Aim Is True" (mit einer Liveshow von 1977) und eine neue ausführliche Edition des großartigen "Colossal Youth" von den Young Marble Giants. Diese werden ggf. in den nächsten Wochen und Monaten erwähnt.]
UPDATE: Obwohl amazon.de meine #2, Beefhearts Album, als 2007er Release anzeigt, scheint die Vinyl-Reissue doch älter zu sein, als ich vermutet hatte. In diesem Fall ersuche ich darum, meine Vorgehensweise dahingehend zu entschuldigen, daß wenigstens ICH die Platte erst 2007 gekauft habe, und sie dadurch gewissermaßen zu meinen persönlichen Reissues 2007 zu zählen ist. Whatever.
"NEUES ALTES ZEUG" 2007
1. Aretha Franklin: Rare & Unreleased Recordings from the Golden Reign of The Queen of Soul (Rhino, 2CD). Noch mehr Worte über Arethas Platten bei Atlantic von 1966 bis 1973 zu verlieren ist wohl nicht notwendig. Die Outtakes sind alle aus dieser Phase und reichen von Demos zu Coverversionen (Cohen's "Suzanne"!). Wer Aretha liebt (und wer liebt Aretha nicht?) braucht diese Musik.
2. Aretha Franklin: Oh Me Oh My: Live In Philly, 1972. (Rhino Handmade). Mehr Aretha, mehr wunderbare Musik. Die Liveplatte kann was.
3. Neil Young: Live At Massey Hall 1971. Neil akustisch und ohne Band. Haufenweise bekannte Songs zT in ihren frühesten Inkarnationen. Ein Teil der Neil Young Archives, und hoffentlich nicht der letzte. Gibts auch in einer SE mit einer DVD (Video!) der Show.
4. Elvis Presley: Elvis. Viva Las Vegas. (RCA, SonyBMG, 2CD). CD1 ist eine akzeptable Compilation von Elvis' Vegas-Repertoire, aber CD2 ist eine ungekürzte, vormals unveröffentlichte Show vom 21. August 1969, bevor sich Elvis an Vegas und Vegas an Elvis gewöhnten. Man muß das wenigstens gehört haben, danach wird man's immer wieder hören.
5. Johnnie Taylor: Live At The Summit Club 1972. Wir bewegen uns auch hier nicht weit von den paar Jahren weg, die auch den Rest dieser Liste abdecken. Johnnie Taylor spielt mit Band kurz nach dem Wattstax-Festival, um noch Footage für den Film zu liefern. Die Show ist alles was man von einem Soul-Funk-Konzert Ende 1972 erwarten kann.
syro0 - Fri, 14.12.2007, 18:44
"Prisonland" gibt es jetzt kurzzeitig als MP3 Download exklusiv auf syro0.twoday.net
syro0 - Sun, 09.12.2007, 16:27
Bob Arthur Fisher (1941-1977), Songwriter aus Austin, TX starb heute vor 30 Jahren bei einem tragischen Unfall, als sich eine neu installierte Discokugel mitten in seinem Set aus ihrer Verankerung riß und dem Troubadour auf den Kopf krachte. Der Sänger erlag noch im "Cincinnati's Jewels" einer Kombination aus Glassplittern und durch starken Alkoholkonsum verdünntem Blut.
Unvergessen bleibt neben einer Reihe von Kompositionen für Sängerkolleginnen und -kollegen (Rachel Evans' "My Eyes And Your Eyes"; Michael Flatmans "Do Yer Have To Be So Goddarn Honest?" und The Abacadabra Bluegrass Quintets "Fjords of Freedom") sowie der Titelmusik für John Abercrafts 1969er Kultfilm
Highway In The Sky ("(For The Rainbow Is A) Highway In The Sky", performed by Sarah P.) vor allem sein einziger eigener Hit, der 1967 einmal kurz die Top10 der Billboard Charts gestreift hatte, "Prisonland".
Aus gegebenem Anlaß zitieren wir den Text zur Gänze:
Prisonland (B.A. Fisher)
There's an old man in this prison
Doing time for the things he ain't done
The only thing he wants is to go out a while
And sit in the sun
There are many things he doesn't understand
But what's worst is that nobody has a friend
Here in Prisonland
There's a young man in this prison
Doing time for the things he ain't known
The thing he wants most is to talk to his girl
And not on the phone
There are many things that he will never have
But what's worst is that you don't have a friend
When you get out of Prisonland
There's a guard in this prison
And he ain't got no more feelings left
He's seen so many people - in for murder, in for rape
In for theft
There are many things that he has given up
And not even the guard has any friend
Here in Prisonland
Frühere Ausgaben:
Experts Say
UPDATE: Get your very own Bob Arthur
here.
syro0 - Sat, 08.12.2007, 12:37
Eine Beobachtung vielmehr: unlängst passierte es, daß ich nächtens (nicht allzu spät) zu Fuß durch kalten feuchten Wind heimging und das "Gloria" aus Beethovens Missa Solemnis auf dem mp3-Player hörte. Die Rekontextualisierung und Neukombination suggerierte wie selbstverständlich ein Gefühl, als würde ein Kamerateam außerhalb der Gloriole dieser oder jener Straßenlaterne warten und bald ein europäischer Martin Scorsese den Take beenden.
In Wahrheit war's jedenfalls erhebend genug, um darauf hinzuweisen, daß zuviel Frömmelei angesichts dieser (und anderer) ursprünglich religiöser Musik (*) meist eher hinderlich ist. Musik ist Musik, der Rest ist Beiwerk. Transzendenz hat mit lateinischen Meßtexten nichts zu tun. Ein Hoch auf Ludwig van.
(*) Ein wenig Realismus läßt uns daran denken, daß die Kirche und diverse fromme Herrscherfiguren eine gute Geldquelle waren. Es sei dahingestellt, ob musikalische Experimente geduldet wurden. Beethoven selbst wurde ja bei weitem nicht zum gewünschten Termin fertig.
[PS: Ich habe gerade noch verhindern können, daß dieser Blog mittlerweile auf Donnerstags-Updates reduziert wird - spiele aber mit dem Gedanken, eine Einmannzeitschrift (monatlich?) zu gestalten, nach dem formalen (wenn auch nicht inhaltlichen) Vorbild des 18. Jahrhunderts. Dazu später mehr. Vielleicht nächsten Donnerstag.]
syro0 - Wed, 05.12.2007, 17:10
Der Kommentar zur Instrumentalversion von "Young, Gifted and Black" auf Oh Me Oh My: Aretha Live In Philly 1972, den ich im vorhergehenden Eintrag leichtfertig angebracht habe, bedarf eigentlich näherer Erläuterung.
Der Set, "recorded live at the National Association of Television & Radio Announcers Convention, Philadelphia, PA (1972)" ist nicht vollständig dokumentiert; somit gibt es auch keine direkte Information darüber, wer auf welchem Track spielt. Davon abgesehen liegt es nahe, zu vermuten, daß Aretha selbst irgendwie an einem Song, der einen wesentlichen Teil (ca. 7 Minuten) ihrer Show ausmacht, und als Instrumental angelegt ist, beteiligt war - zusätzlich, weil das Lied Nina Simones für Aretha bedeutsam genug war, ihr 1972er Album danach zu benennen.
Die einzigen konkreten Anhaltspunkte bieten mehrere Aussagen David Nathans in den Liner Notes des Albums. Dort heißt es:
"it's undoubtedly the Queen herself driving the rhythm section at the keyboard."
eine ähnliche Formulierung finden wir bezüglich der Aufnahme von "Spanish Harlem":
"it's clearly Aretha accompanying herself on piano on this track, and most likely throughout the entire performance."
Meine Antwort darauf? - Woah, man, not so fast....
Ich sage, daß Aretha in Wahrheit nur auf zwei der Nummern (und nicht mal auf "Spanish Harlem") spielt, und das trotz meines Enthusiasmus für ihr Klavierspiel auf den Atlantic-Alben.
Hier der Versuch einer Argumentation:
Die beiden Songs, "Medley: Bridge Over Troubled Water/ We've Only Just Begun" und o.g. Version von "Young, Gifted and Black (Instrumental)", für die eine Identifikation leichter ist, kommen im Ablauf des Abends direkt nacheinander, was für den Ablauf eines Sets natürlicher scheint, als ein ständiges hin und her (notwendig für "Spanish Harlem") . Neben stilistischen Merkmalen (dazu gleich mehr) ist es hierbei vor allem ein technisches Phänomen der Lokalisierung im Stereofeld der fertig abgemischt gefundenen Bänder: während im ersten Teil der Show das Klavier leicht in Richtung des linken Kanals spielt, wandert es bei den beiden fraglichen Nummern in den Mittelkanal, mit einer leichten Tendenz nach rechts - und ist damit im selben Feld wie der Gesang. Nicht unwahrscheinlich, da ein Gesangsmikrophon vermutlich ein Signal eines Klaviers mit aufzeichnen würde, und eine Trennung deshalb u.u. eine irritierende Dopplung ergäbe. Während das Klavier auch später an dieser Stelle im Stereofeld bleibt, ist Arethas Gesang für meine Ohren wieder weiter davon entfernt.
Freilich sind dies nicht die einzigen Indizien, auf die ich meine Argumentation baue. Der pianistische Stil der beiden Abschnitte allein unterscheidet sich in wesentlichen Punkten. Während Pianist A neben "offeneren" Akkordvoicings in seinen Verzierungen und Licks auf Skalen zurückgreift, die er häufig triolisch einsetzt und über mehrere Oktaven der Klaviatur spielt, hat Pianist B (Aretha) einen kleineren Umfang, bewegt sich meist im Notenmaterial des Akkordarpeggios und der Zwischentöne der sehr kompakt klingenden Akkorde; zusätzlich scheint es mir höchst unwahrscheinlich, daß eine Sängerin wie Aretha an extremen Stellen ihrer Performance (intensive, höhe Töne und völlig entspannte, beinah Spoken-Word-Phrasen) viele der hörbaren rhythmischen Phrasierungen am Klavier spielen würde (und in manchen synkopierten Fällen überhaupt bewerkstelligen könnte, vgl. v.a. "Spanish Harlem" ca. 1:00 - 1:25).
Gerade das Klavierspiel beider von mir Aretha zugeschriebener Performances findet allerdings vorwiegend in den Zwischenräumen der Gesangsphrasen statt, die logischere Wahl für einen einzigen Musiker; die ungenaue Rhythmik dieser Passagen (d.h. vor allem in "Bridge Over Troubled Water") ist darüber hinaus schwer realisierbar, wenn man nicht die Kontrolle über das eine oder andere rubato sowohl mittels Gesang als auch Pianistik hat; die Übereinstimmung der Betonungen und Akzente schließlich ist ein letztes deutliches Signal für die Theorie, daß eine Person beide Aufgaben innehat.
Die Begründung Gesang-Pianistik gilt natürlich nicht für das Instrumental, doch auch hier müssen wir uns nicht mit einem Argument der Kontinuität (d.h. weil die beiden Tracks aufeinanderfolgen) begnügen. Das Klavier hat im Vergleich zu den anderen Instrumenten ein bescheidenes Solo; ein effektives, ein wunderbares Solo tatsächlich - doch konträr zum Stil der Licks des Pianisten A in der ersten Hälfte des Konzerts. Erneut gibt es keine Skalen, wenige Triolen, wenig Tonumfang. Man würde sich von einem Musiker wie Pianist A ein technisch komplexeres, kurz ein "showy" Solo erwarten.
Ab der nächsten Nummer, "Oh Me Oh My" jedoch kommen immer wieder diese Licks und Phrasierungen vor, die in den 15 Minuten, während denen Aretha am Klavier zu sitzen scheint, ausbleiben. Während es schwer zu beurteilen ist, wer beim Closer "Spirit In The Dark" spielt, da es wenige Licks im Stile der anderen Performances gibt, scheint mir, daß auch hier aufgrund gewisser rhythmischer Gestaltungsweisen - und im Allgemeinen wegen des schon oben angesprochenen "offenen" Klaviersounds nicht Aretha spielt, sondern Pianist A. Soviel zu meinen Beobachtungen. Vielleicht findet sich ja ein Experte, der sich an der Identifikation As versuchen will... ;-)
syro0 - Thu, 22.11.2007, 14:34
Dieser Herbst ist für Bewunderer Aretha Franklins wohl kaum zu übertreffen: Schon die neue Doppel-CD mit Outtakes aus den Atlantic-Jahren, die Anfang November bei Rhino erscheint
und neben Demos und seltenen Tracks auch über ein Dutzend frisch ausgegrabene Nummern bietet, ist ein Pflichtkauf wenn es einen geben sollte. Dabei überbietet Rhino Handmade diese Veröffentlichung vielleicht sogar noch mit einem auf 7500 Stück limitierten Livealbum
Oh Me Oh My: Aretha Live In Philly 1972. Ach, wie schön.
[NB. Ich konnte bislang außer der
Rhino Website keine Bezugsmöglichkeit des letzteren Produktes finden. Mit Versand nach Österreich kommt die CD auf gute 27 Dollar, was mir wegen des momentanen Währungskurses leicht verschmerzbar scheint.]
syro0 - Tue, 16.10.2007, 16:40