TISSOT: L'ONANISME (Die Onanie) - Teil 3 "Erster Artikel, Erster Abschnitt" - 1
Erster Artikel: Die Symptome [im Vorwort wird der "Artikel" von mir einmal "Abschnitt" genannt, ich entschließe mich für die Übersetzung Artikel, weil "Section", siehe unten, den anderen Namen eher verdient., Anm.d.Üs.]
Erster Abschnitt: Darstellung, den Werken der Ärzte entnommen
Hippokrates, der älteste und genaueste Beobachter, hat schon die Übel, die von den Vergnügungen der Liebe hervorgerufen werden unter dem Namen Rückentuberkulose [De morbis, lib. II, c. XLIX, Foës, p.470] beschrieben. "Diese Krankheit entsteht", sagt er, "aus dem Rückenmark. Sie befällt jung Verheiratete oder Lüsterne. Sie haben kein Fieber; und, obwohl sie ordentlich essen, nehmen sie ab und verbrauchen sich. Sie glauben, Ameisen zu verspüren, die vom Kopf das ganze Rückgrat entlang laufen. Jedes Mal, wenn sie im Sattel sitzen oder urinieren, verlieren sie eine große Menge einer sehr flüssigen Samenflüssigkeit. Sie sind der Zeugung unfähig, und in ihren Träumen oft mit dem venerischen Akt beschäftigt. Spaziergänge, vor allem auf schwierigen Wegen, bringen sie außer Atem, schwächen sie, machen ihren Kopf schwer und ihre Ohren lärmen; schließlich beendet ein heftiges Fieber (lipyria) ihre Tage." Ich werde an anderer Stelle von jener Art des Fiebers sprechen.
Manche Ärzte haben der selben Ursache eine andere Krankheit zugeschrieben, die er anderswo beschreibt [De Glandulis, Foës, p.273], und sie Zweite Hippokratische Rückentuberkulose genannt, welche eine Verbindung zu jener ersten hat. Aber die Bewahrung der Kräfte, die er speziell anführt, scheint mir ein überzeugender Beweis zu sein, daß diese Krankheit nicht von derselben Ursache wie die erste abhängt. Sie scheint vielmehr eine rheumatische Beschwerde zu sein.
"Jene Vergnügungen", sagt Celsus in seinem hervorragenden Buch über die Bewahrung der Gesundheit, "schaden stets den schwachen Personen, und ihre häufige Wahrnehmung schwächt die Starken" [De re medica, lib I, cap IX et L]
Man kann nichts schrecklicheres sehen als die Darstellung, die uns Arétée [der Übersetzer bedauert, keine deutsche Form des Namens liefen zu können] von den Übeln, die von einer übermäßigen Ausstoßung von Samen hervorgerufen werden, hinterlassen hat. "Die jungen Leute", sagt er, "nehmen das Aussehen und die Schwächen der Alten an; sie werden blaß, weibisch, verfettet, faul, lasch, stumpf und sogar dumm; ihre Körper verkrümmen sich, ihre Beine können sie nicht mehr tragen, sie haben eine allgemeine Abneigung, sie sind zu allem unfähig; mehrere werden lahm."[De signis et caus. diut. morb., l. II, c.V] Anderswo stellt er die Vergnügungen der Liebe unter die sechs Ursachen für Lähmung. [L.I, c.VII, p.34. Edit. Boerhaave]
Galenus hat dieselbe Ursache Krankheiten des Kopfes und der Nerven hervorrufen sehen, sowie die Kräfte zerstören [Comm. tert., in lib. III, Hipp. De morb. vulg. oper.omn.,t.III, p.583]; und er berichtet anderswo, daß ein Mann, der noch nicht ganz von einer heftigen Krankheit genesen war, in derselben Nacht verstarb, als er seiner Frau die eheliche Pflicht erstattete.
Plinius der Naturforscher lehrt uns, daß Cornelius Gallus, alter Bankier, und Titus Aetherius, römischer Reiter, im Akte des Koitus selbst verstarben. [Historia mundi, lib.III, c.LIII, p.124]
[in Zukunft werde ich wie hier kurze Abschnitte aus dem Buch übersetzen, die, so hoffe ich, leichter lesbar sind als ganze Kapitel, deren Länge sich fortan beträchtlich steigert]
Erster Abschnitt: Darstellung, den Werken der Ärzte entnommen
Hippokrates, der älteste und genaueste Beobachter, hat schon die Übel, die von den Vergnügungen der Liebe hervorgerufen werden unter dem Namen Rückentuberkulose [De morbis, lib. II, c. XLIX, Foës, p.470] beschrieben. "Diese Krankheit entsteht", sagt er, "aus dem Rückenmark. Sie befällt jung Verheiratete oder Lüsterne. Sie haben kein Fieber; und, obwohl sie ordentlich essen, nehmen sie ab und verbrauchen sich. Sie glauben, Ameisen zu verspüren, die vom Kopf das ganze Rückgrat entlang laufen. Jedes Mal, wenn sie im Sattel sitzen oder urinieren, verlieren sie eine große Menge einer sehr flüssigen Samenflüssigkeit. Sie sind der Zeugung unfähig, und in ihren Träumen oft mit dem venerischen Akt beschäftigt. Spaziergänge, vor allem auf schwierigen Wegen, bringen sie außer Atem, schwächen sie, machen ihren Kopf schwer und ihre Ohren lärmen; schließlich beendet ein heftiges Fieber (lipyria) ihre Tage." Ich werde an anderer Stelle von jener Art des Fiebers sprechen.
Manche Ärzte haben der selben Ursache eine andere Krankheit zugeschrieben, die er anderswo beschreibt [De Glandulis, Foës, p.273], und sie Zweite Hippokratische Rückentuberkulose genannt, welche eine Verbindung zu jener ersten hat. Aber die Bewahrung der Kräfte, die er speziell anführt, scheint mir ein überzeugender Beweis zu sein, daß diese Krankheit nicht von derselben Ursache wie die erste abhängt. Sie scheint vielmehr eine rheumatische Beschwerde zu sein.
"Jene Vergnügungen", sagt Celsus in seinem hervorragenden Buch über die Bewahrung der Gesundheit, "schaden stets den schwachen Personen, und ihre häufige Wahrnehmung schwächt die Starken" [De re medica, lib I, cap IX et L]
Man kann nichts schrecklicheres sehen als die Darstellung, die uns Arétée [der Übersetzer bedauert, keine deutsche Form des Namens liefen zu können] von den Übeln, die von einer übermäßigen Ausstoßung von Samen hervorgerufen werden, hinterlassen hat. "Die jungen Leute", sagt er, "nehmen das Aussehen und die Schwächen der Alten an; sie werden blaß, weibisch, verfettet, faul, lasch, stumpf und sogar dumm; ihre Körper verkrümmen sich, ihre Beine können sie nicht mehr tragen, sie haben eine allgemeine Abneigung, sie sind zu allem unfähig; mehrere werden lahm."[De signis et caus. diut. morb., l. II, c.V] Anderswo stellt er die Vergnügungen der Liebe unter die sechs Ursachen für Lähmung. [L.I, c.VII, p.34. Edit. Boerhaave]
Galenus hat dieselbe Ursache Krankheiten des Kopfes und der Nerven hervorrufen sehen, sowie die Kräfte zerstören [Comm. tert., in lib. III, Hipp. De morb. vulg. oper.omn.,t.III, p.583]; und er berichtet anderswo, daß ein Mann, der noch nicht ganz von einer heftigen Krankheit genesen war, in derselben Nacht verstarb, als er seiner Frau die eheliche Pflicht erstattete.
Plinius der Naturforscher lehrt uns, daß Cornelius Gallus, alter Bankier, und Titus Aetherius, römischer Reiter, im Akte des Koitus selbst verstarben. [Historia mundi, lib.III, c.LIII, p.124]
[in Zukunft werde ich wie hier kurze Abschnitte aus dem Buch übersetzen, die, so hoffe ich, leichter lesbar sind als ganze Kapitel, deren Länge sich fortan beträchtlich steigert]
syro0 - Fri, 24.11.2006, 22:56