Life imitating Art
Wieder einmal sehen wir die Vorliebe des Lebens für zweitklassige Opernplots:
Das Zitat A.C. Bradleys, das der Autor bringt ist zwar wundervoll (ich hatte es vor fast einem Jahr hier.), doch nicht ganz treffend. Ich hatte nie eine besondere Vorliebe für die klassischen Tragödien, und das Leben Britneys ist (sollten wir es als Kunstwerk betrachten) allenfalls ein Flickwerk, nahe genug am Melodrama (die Justin-Britney-Affäre wird übrigens tatsächlich zur Oper). Vielleicht wird sie zu einem Archetypus, losgelöst von den unsinnigen Details, aber dennoch frage ich mich:
Wann genau haben wir eigentlich aufgehört, über Britney zu lachen (wenigstens zu schmunzeln)?
Dazu fällt mir aus irgendeinem Grund Dr. Johnson ein.
The tragedy of Britney Spears – and it is literally a tragedy – is of a woman driven mad by the social demands of her beauty and her family's need for her to perform for money. Am I the only person in the world who finds this suspiciously close to Donizetti's Lucia di Lammermoor? In that opera, when the audience first sees Lucia, she is at a secret meeting place, furtively looking out for prying eyes – just as we always see Britney. Lucia's opening aria, "Quando, rapido in estasi," is a gorgeous evocation of forbidden love – the 19-century version of Spears' hit "Toxic."Ich frage mich, wie ernst man den Artikel Stephen Marches nehmen kann oder soll (die Verbindung Britney-Lucia ist allerhöchstens oberflächlich), aber er ist elegant geschrieben und hat durchaus ein paar Momente, in denen man die Faszination des Gossip zu verstehen glaubt.
Das Zitat A.C. Bradleys, das der Autor bringt ist zwar wundervoll (ich hatte es vor fast einem Jahr hier.), doch nicht ganz treffend. Ich hatte nie eine besondere Vorliebe für die klassischen Tragödien, und das Leben Britneys ist (sollten wir es als Kunstwerk betrachten) allenfalls ein Flickwerk, nahe genug am Melodrama (die Justin-Britney-Affäre wird übrigens tatsächlich zur Oper). Vielleicht wird sie zu einem Archetypus, losgelöst von den unsinnigen Details, aber dennoch frage ich mich:
Wann genau haben wir eigentlich aufgehört, über Britney zu lachen (wenigstens zu schmunzeln)?
Dazu fällt mir aus irgendeinem Grund Dr. Johnson ein.
"I remember a lady of quality in this town [...] who used to make me laugh immoderately. I have heard she is now gone mad."
[Boswell: Life of Johnson, OUP p. 465]
syro0 - Wed, 19.03.2008, 11:28