Les-belles-lettres

Sunday, 23. September 2007

"Mes années sont mes secrétaires..."

"Pourtant il me semble que ma mémoire, chargée de me verser mes souvenirs, ne m'a pas trop failli: avez-vous beaucoup senti la glace de l'hiver dans ma narration? trouvez-vous une énorme différence entre les poussières éteintes que j'ai essayé de ranimer, et les personnages vivants que je vous ai fait voir en vous racontant ma première jeunesse? Mes années sont mes secrétaires; quand l'une d'entre elles vient à mourir, elle passe la plume à sa puînée, et je continue de dicter; comme elles sont soeurs, elles ont à peu près la même main."

[F.-R. de Chateaubriand, Mémoires d'outre-tombe, Livre dix-huitième, Chap. 9 - zitiert nach Ed. J.-C. Berchet, Paris: Garnier 1992, T.2, p. 317]

Sunday, 2. September 2007

Die Erinnerung

Une chose m'humilie : la mémoire est souvent la qualité de la sottise; elle appartient généralement aux esprits lourds, qu'elle rend plus pesants par le bagage dont elle les surcharge. Et néanmoins, sans la mémoire, que serions-nous? Nous oublierions nos amitiés, nos amours, nos plaisirs, nos affaires; le génie ne pourrait rassembler ses idées; le coeur le plus affectueux perdrait sa tendresse, s'il ne se souvenait plus; notre existence se réduirait aux moments successifs d'un présent qui s'écoule sans cesse; il n'y aurait plus de passé. Ô misère de nous! notre vie est si vaine qu'elle n'est qu'un reflet de notre mémoire.

François-René de Chateaubriand. Mémoires d'outre-tombe, Livre II, Chap. 1
[zitiert nach Ed. J.-C. Berchet. Paris: Garnier 1989, Tome I, p. 227 (Le Livre de Poche)]

Thursday, 30. August 2007

pru:nz ən(d) prizəm

'I think, father, I require a little time.'
'Papa is a preferable mode of address,' observed Mrs General. 'Father is rather vulgar, my dear. The word Papa, besides, gives a pretty form to the lips. Papa, potatoes, poultry, prunes, and prism are all very good words for the lips: especially prunes and prism. You will find it serviceable, in the formation of a demeanour, if you sometimes say to yourself in company--on entering a room, for instance-- Papa, potatoes, poultry, prunes and prism, prunes and prism.'

Charles Dickens, Little Dorrit Ch. 5

Monday, 20. August 2007

Agnes Miegel: Die Mär vom Ritter Manuel (1907)

[ich weiß, die Ballade ist lang, aber sie ist es zweifellos wert, ihr ein paar Minuten Zeit zu widmen]


Das ist die Mär vom Ritter Manuel,
Der auf des fremden Magiers Geheiß
Sein Haupt in eine Zauberschale bog,
Und als er's wieder aus dem Wasser zog,
Da seufzte er und sprach: "Mein Haar ist weiß,
Gebrochen meine Kraft. O allzulange
Qualvolle Wanderschaft!" Die Höflingsschar,
Die ringsum stand, rief: "Dunkel ist dein Haar,
Frage den König!"
.................................Staunend sprach und bange
Da der Verzauberte: "O Herr, die Zeit
Ist hold und spurlos dir vorbeigeglitten!
Als ich vor zwanzig Jahren fortgeritten,
warst du wie heut. An dem gestickten Kleid
Trugst du den Gürtel mit den Pantherschließen
Und an der Hand den gleichen Amethyst."
"Erzähle", sprach der Fürst und sprach's voll List,
"Was dir begegnet, seit wir uns verließen!"
Der Arme sann, und seine Augen waren
Wie Kinderaugen, noch vom Traum befangen.
"König, ich bin so weit von euch gegangen,
So vieles sah ich! Und in späten Jahren,
An dunklen Wintertagen und in schwülen
Hochsommernächten will ich dir erzählen
Von allem. Und vor deinen stillen Sälen
Soll meines bunten Lebens Brandung spülen.
Nur jetzt noch laß mich schweigen.
................................................................ Denn ein Gram
Durchrüttelt mich, den nie ein Mensch gekannt.
Sieh, ich verließ mein Weib in jenem Land,
Und weiß es nicht mehr, welchen Weg ich kam,
Und weiß den Namen jenes Landes nicht,
Wo sie im Fenster kauernd, kinderschmal,
Aus dem Kastell hinabspäht in das Tal,
Bis jäh die Felsen glühn im Abendlicht
Und jäh erbleichen. Durch das samtne Dunkel
Der Nacht strahlt freundlich einer Ampel Schein,
Und Führer meiner Wanderschaft zu sein,
Und purpurn glänzt wie ein Rubingefunkel
In ihrem Licht des Bergstroms dunkle Flut.
Sein Name nur? Sehr seltsam klang er, wie
Der Felsen Name, uralt wie auch sie.
Und jene Frau, die mir im Arm geruht, --
Weh, meine Liebe kann sie nicht mehr rufen,
Der süße Laut entglitt mir, wie im Tann
Dem Schlafenden entglitt der Talisman,
Den sie mir umhing auf des Schlosses Stufen!"...

Dann schrie er auf und hielt des Königs Knie
Wie ein um Hilfe Flehender umklammert.
Der sprach, -- und er war bleich und ernst -- : "Mich jammert
Der Qual des armen Narrn, die zu mir schrie.
Magier, tritt vor! Zerbrich des Zaubers Bann!"
Der König wartete. Die Diener liefen
In allen Gängen hin und her und riefen,
Die Ritter sahn sich groß, verwundert an.
Denn keiner fand den Magier. Einge schwuren,
Sie hätten an dem Springbrunn ihn gesehn
Murmelnd die goldne Zauberschale drehn, --
Doch in dem Sande sah man keine Spuren.

Und wie die Stürme auf dem hohen Meer
Das längstverlaßne Wrack des Seglers jagen,
So trieb durch Jahre voller Sorg und Fragen
Erinnerungsqual den Grübelnden umher,
Bis ihn beim Jagen einst ein fremd Geschoß,
Vielleicht aus Mitleid, in die Schläfe traf.
Still wie ein Kind sank er ins Moos zum Schlaf
Und stammelte, eh er die Augen schloß:
"Tamara!" Und er starb.
...........................................Die Zeit verrann.
Doch einmal abends klang im Hof Geklirr
Von vielen Waffen, und ein bunt Geschwirr
Landfremder Sprachen. Und ein brauner Mann,
Sehr alt und fürstlich, dessen welke Hand
Auf seidnem Kissen trug der Herrschaft Zeichen,
Trat vor den König wie vor seinesgleichen
Und rief: "Wo ist, nach dem wir ausgesandt,
Mein König Manuel, Tamaras Gatte,
Den sie in ihrem Felsenschloß beweint?
Westwärts ging ich, soweit die Sonne scheint,
Bis ich zu deinem Reich gefunden hatte.
Hier, sprach der sternenkundige Magier, werde
Ich meinen Herren finden. -- Weise mich,
Daß ich ihn krönen kann!"
.............................................. Da neigte sich
Der König still, griff eine Handvoll Erde
Aus einer Schale, drin die Rosen blühten,
Und wies sie stumm dem Suchenden.
......................................................................Der stand
Ganz lange still. Dann schlug er sein Gewand
Weit um den Kronreif, dessen Steine sprühten,
So schritt er aus dem Saal.
.................................................. Ein Klaggesang
Kam langgezogen, trostlos durch die Nacht.
Dann ein Geklirr und Hufgetrappel, sacht
Und langsam, -- bis auch das im Sturm verklang.

In jener Nacht, bei seiner Kerzen Qualmen
Saß lang der König auf. Sein Page schlief
Und schrak empor, denn eine Stimme rief:
"Sieh, keine Antwort find ich in den Psalmen!
Erbarmer aller Welt, sprich: was ist Schein?"...
Und lange vor dem Kruzifixe stand
Der König starr, mit ausgestreckter Hand. --

So sagt der Page. Doch er ist noch klein,
Furchtsam und hat den Kopf voll Märchenflausen...

Sunday, 19. August 2007

A Minute for Poetry

eines meiner liebsten Gedichte...

"Memorabilia" (Robert Browning)

Ah, did you once see Shelley plain,
And did he stop and speak to you
And did you speak to him again?
How strange it seems and new!

But you were living before that,
And also you are living after;
And the memory I started at --
My starting moves your laughter.

I crossed a moor, with a name of its own
And a certain use in the world no doubt,
Yet a hand's-breadth of it shines alone
'Mid the blank miles round about:

For there I picked up on the heather
And there I put inside my breast
A moulted feather, an eagle-feather!
Well, I forget the rest.

Thursday, 9. August 2007

Opaque Art

Aussitôt il chercha parmi ses papiers un sonnet, qu'il me lut d'un air emphatique. Néanmoins, malgré le charme de la lecture, je trouvai l'ouvrage si obscur que je n'y compris rien du tout. Il s'en aperçut. Ce sonnet, me dit-il, ne te paraît pas fort clair, n'est-ce pas? Je lui avouai que j'y aurais voulu un peu plus de netteté. Il se mit à rire à mes dépens. Si ce sonnet, reprit-it, n'est guère intelligible, tant mieux! Les sonnets, les odes et les autres ouvrages qui veulent du sublime ne s'accomodent pas du simple et du naturel. C'est l'obscurité qui en fait tout le mérite. Il suffit que le poète croie s'entendre.

Alain-René Le Sage. Histoire de Gil Blas de Santillane. [1717-35] Édition établie, présentée et annotée par Étiemble. Paris: Gallimard 1973, p. 585-86 (Livre septième, Chap. XIII)

Saturday, 21. July 2007

Exorzismus (Spanien; 17. Jahrhundert)

"The devil never fell into worse hands than Father Olavida's, for when he was so contumacious as to resist Latin, and even the first verses of the Gospel of St John in Greek, which the good Father never had recourse to but in cases of extreme stubbornness and difficulty [...] then he always applied to the Inquisition; and if the devils were ever so obstinate before, they were always seen to fly out of the possessed, just as, in the midst of their cries, (no doubt of blasphemy), they were tied to the stake. Some held out even till the flames surrounded them; but even the most stubborn must have been dislodged when the operation was over, for the devil himself could no longer tenant a crisp and glutinous lump of cinders."

Charles Robert Maturin, Melmoth the Wanderer, Chap. III (Penguin Classics p.38)

Sunday, 15. July 2007

Parodie oder --- ?

Hagen, playing his last card, suggested Pnin could teach a French language course: like many Russians, our friend had had a French governess as a child, and after the Revolution he lived in Paris for more than fifteen years.

"You mean," asked Blorenge sternly, "he can speak French?"
Hagen, who was well aware of Blorenge's special requirements, hesitated.
"Out with it, Herman! Yes or no?"
"I am sure he could adapt himself."
"He does speak it, eh?"
"Well, yes."
"In that case," said Blorenge, "we can't use him in First-Year French. It would be unfair to our Mr. Smith, who gives the elementary course this term and, naturally, is required to be only one lesson ahead of his students. Now it so happens that Mr. Hashimoto needs an assistant for his overflowing group in Intermediate French. Does your man read French as well as speak it?"
"I repeat, he can adapt himself," hedged Hagen.

"I know what adaptation means," said Blorenge, frowning. "In 1950, when Hash was away, I engaged that Swiss skiing instructor and he smuggled in mimeo copies of some old French anthology. It took us almost a year to bring the class back to its initial level. Now, if what's-his-name does not read French----"
"I'm afraid he does," said Hagen with a sigh.
"Then we can't use him at all. As you know, we believe only in speech records and other mechanical devices. No books are allowed."

Vladimir Nabokov, Pnin, Chapter Six, 3 [LOA 1996 p.399-400]

Friday, 13. July 2007

(1)

One summer evening drunk to hell
I sat there nearly lifeless
An old man in the corner sang
"Where The Water Lilies Grow"
And on the jukebox Johnny sang
About a thing called love...

Shane McGowans A Pair of Brown Eyes, zu finden auf Rum, Sodomy and the Lash von den Pogues

(2)

Ha! trop heureux si le cruel Destin
N'eût emmuré d'un rempart aimantin
Si chaste coeur dessous si belle face,
Et si mon coeur de mon sein arraché
Ne m'eût trahi, pour se voir attaché
De clous de feu sur le froid de sa glace!

die Terzette aus Pierre de Ronsards Sonett Nr 5 aus den Amours de Cassandre (1552)

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ich verstehe diesen eintrag...
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roland_and_his_burning_nose - 27. Apr, 21:26
dort gibt es zweifellos...
dort gibt es zweifellos weiße anzüge, hawaiihemden,...
syro0 - 18. Dec, 13:00
2009 wird ein Abba museum...
2009 wird ein Abba museum mit ca. 750 erinnerungsstücken...
turntable - 17. Dec, 22:29
polyphon sogar: ich bemerke...
polyphon sogar: ich bemerke erst jetzt einen gewissen...
syro0 - 26. Nov, 15:56
diesem Hausverstand pfeift...
diesem Hausverstand pfeift doch das schwein! grüße:-)
turntable - 25. Nov, 23:11
très charmant
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gizzy duststar - 17. Nov, 20:25
lol!
lol!
roland_and_his_burning_nose - 11. Nov, 18:41
danke für die ehre, welche...
danke für die ehre, welche mir zuteil wird. grüße
turntable - 2. Nov, 17:02

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Tacones lejanos (Pedro Almodóvar)

Matador (Pedro Almodóvar)

Ladri di biciclette (Vittorio de Sica)

Nicht nur auf Italienisch wünschenswert

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