Friday, 9. March 2007

Ein Leben in Songs

Ein wunderbares MEME bei avoidthemeadows... Wir lassen Shuffle über wichtige Momente musikalisch entscheiden.
Was dabei rauskommt?

Vorspann: The Beatles. From Me To You
Ein würdiger Vorspann, wenn ein Vorspann würdig sein kann.
Aufwachen: The Rolling Stones. Sympathy For The Devil (Live)
Oh ja, und man ist hellwach!
Erster Schultag: Pulp. Glory Days
Wieso nicht? Als Vorausahnung der zukünftigen Erinnerungen.
Verlieben: Little Feat. Sailin' Shoes
Nun ja. Da ist die "Lady in a turban" aber Lowell interessiert sich doch mehr für den "cocaine tree"
Das erste Mal: Tom Waits. Chocolate Jesus.
Chocolate? Jesus!
Kampflied: The Band & Emmylou Harris. Evangeline
Was ist das für ein Kampf? Der mit dem letzten Bier des Abends?
Schluß machen: Joy Division. Atrocity Exhibition.
Eine gewisse Verbindung ist nicht abzustreiten.
Abschlußball: Daniel Syrovy. You're Not Yet Gonna Go
Ein Song von mir selbst. Passender gehts wohl kaum ;-)
Nervenzusammenbruch: Van Morrison. Sweet Thing.
Solche Nervenzusammenbrüche sollen gern kommen. Ich bin bereit.
Autofahren: Bob Dylan/ The Band: I Don't Believe You (She Acts Like We Never Have Met)
Energie, Lautstärke, Emotion. Alles was man für eine Nacht auf der Autobahn braucht. Zum Billa würd ichs nicht einschalten.
Flashback: Tom Waits. Downtown Train.
JA! "Outside another yellow moon has punched a hole in the nighttime, yes"
Wieder zusammenkommen: The Stooges. Down On The Street.
Gehts da um Nutten oder Dealer?
Hochzeit: Joan Baez. I Never Dreamed You'd Leave in Summer.
Warum zum Teufel? Das macht keinen Spaß... und ist ein wenig morbid für eine Eheschließung.
Geburt des ersten Kindes: Tom Waits. Fish In The Jailhouse.
LOL. Shuffle ist etwas Waits-fixiert heute.
Endkampf: Elvis Costello. Radio Sweetheart.
New Wave Country gewinnt alles, bin ich mir sicher.
Todesszene: Townes Van Zandt. Rex's Blues.
"So tell my baby I said so long/ tell my mother I did no wrong/ tell my brother to watch his own/ and tell my friends to mourn me none". Perfekt. Bin sprachlos.
Beerdigungslied: Joy Division. Candidate.
Lustig wird sie nicht, die Beerdigung.
Abspann: Joni Mitchell. Big Yellow Taxi.
Eine letzte Ironie. "Don't it always seem to go that you don't know what you've got til it's gone"

Bewerbungsgespräch

torture

"I need someone well-versed in the art of torture... Do you know PowerPoint?"


[Cartoon von "Gregory", Standbild aus einem ca. 5-sekündigen Cartoon-Film von der New Yorker Website]

Thursday, 8. March 2007

Playlist #13, 08.03.07

Händel: Giulio Cesare.
René Jacobs dirigiert das Concerto Köln.
(Jennifer Larmore, Barbara Schlick, Bernarda Fink etal)



Ich habe schon vor einiger Zeit eine Karte für die Aufführung der Oper unter Jacobs (aber mit anderem Orchester und anderen Sängern) im Theater an der Wien (13.April) gekauft.

Das Ding dauert allerdings 4 Stunden. [ahi, numi!]
Ich bereite mich also intensiv vor.

Wednesday, 7. March 2007

What the fuck happened these last hunnerd years?

Russisch für Anfänger (Edith Lampl et al, 1997), Lektion 1:

Vera ist eine Ballerina. Marija Stepanovna ist eine Lehrerin.

Praktisches Lehrbuch der russischen Sprache (Adolf Dirr, 1914), Lektion1:

Die Kugel ist eine Närrin. Das Bajonett ist ein schneidiger Kerl.

Tuesday, 6. March 2007

Tasso einmal nüchtern

Albazàr con la mazza abbatte Ernesto,
cade sotto Algazelle Otton di spada.
Ma chi narrar potria quel modo o questo
di morte, e quanta plebe ignobil cada?

[Gerusalemme liberata, Canto IX, 41, 1-4]

[Albazàr streckt Ernesto mit dem Streitkoben nieder
Unter dem Schwert Algazelles fällt Ottone
Aber wer kann schon von dieser und jener Todesart
erzählen, und wieviel gemeines Volk fällt?]

Monday, 5. March 2007

Stille Bewunderung

Sunday, 4. March 2007

Hollywood has a thinking problem.

In der heutigen New York Times, ein Artikel über eine geplante Verfilmung von Milton's Paradise Lost

Hier ein paar der interessantesten Dummheiten [mein Fettdruck]:

- Mr. Newman, now 39, is an independent producer of medium-size movies with midrange male stars (most recently “A Man Apart” with Vin Diesel) who has long dreamed of exploring his boyhood curiosity by making a “Paradise Lost” movie. Then, after stumbling upon mention of the poem in a Christian inspirational book called “Epic: The Story God Is Telling and the Role That Is Yours to Play,” his dream turned to resolve. At lunch one day, Mr. Newman said, an agent asked him “out of the blue if I’d ever heard of ‘Paradise Lost.’ ”

- Mr. Newman, by his own account, told the writers he wanted “less Adam and Eve and more about what’s happening with the archangels,” the battle in Heaven between God’s and Satan’s armies.
“In Eden there’s the nudity problem,” he pointed out, “which would be a big problem for a big studio movie.”

- Mr. Newman also knows that some might see this project as a fool’s errand. “It’s a 400-some-odd-page poem written in Old English,” he said, laughing. “How do you find the movie in that?” But he speaks of the project with unflagging enthusiasm, though it may seem his passion is more for the idea of the poem than for the poem itself. (It’s in blank verse, not Old English.)
[Was hat "Blank Verse" (iambischer Pentameter ohne Reime) mit Old English (eine frühe Sprachform (bis ca 1150)) zu tun? Und all das mit Miltons archaisierend-latinisierender Sprache?]

- “This could be like ‘The Lord of the Rings,’ or bigger,” he said. Daniel Craig and Heath Ledger are two of his top choices for Lucifer.

mehr im Originaltext.

Sorel über ungerechtfertigte Kritiken

Ce qui est bon, demeure toujours bon, et la clarté n'est pas ôtée à un Astre pour avoir été appellé tenebreux.

Charles Sorel: La bibliotheque françoise. Seconde edition. Revue et augmentée. Compagnie des Libraires du Palais, Paris: 1667 p.215 -- von mir modernisiert

[Das was gut ist, bleibt es auch, und der Stern verliert seine Helligkeit nicht dadurch, daß man ihn dunkel nennt.]

Ein wenig pathetisch, aber so waren halt die 1660er.

Saturday, 3. March 2007

To Pam from Tommy

And your eyes, they were blue-green & gray
Like an April day
But lit into amethyst
When I stooped and kissed

I remember I could never catch you
For no one could match you
You had wonderful luminous fleet
Little wings on your feet.

[Ein Auszug aus einem Gedicht, das Tommy Lee über Pam Anderson schrieb, als er gerade wegen ihr im Gefängnis saß, abgedruckt als Teil von Kapitel 10 (11. Teil) der Mötley Crüe- Autobiographie The Dirt
Wenn ich was anderes daraus zititeren würde, müßte ich den Blog vor Scham rot einfärben]

PS.: ROCK N ROLL!!!

Thursday, 1. March 2007

Daten über Daten

http://www.focus.de/digital/multimedia/glasers_modernste_zeiten/glasers-modernste-zeiten_aid_28622.html
[Der Link hierzu stammt von Archivalia]

Der Backupwahn kennt keine Grenzen. Wie kann man jedes noch so obskure Bit an Information digital sichern? Feuer bedroht Papier. Zersetzung bedroht CDs. Formatwechsel bedrohen Datenträger. Was kann man tun, um nicht viele der wertvollen Daten [etwa "eine Bedienungsanleitung von einem Staubsauger aus den 50er-Jahren, 30 Seiten dick"] zu verlieren? Oder in den Worten Peter Glasers: "Wie lassen sich Daten so archivieren, dass sie sicher sind und auch in 100 oder 500 Jahren noch gehört, gelesen und gesehen werden können?"

Die Antwort: Gar nicht.

Und ich fühle mich dadurch unendlich erleichtert. Abgesehen von tausenden Kubikmetern Stauraum, die selbst Festplatten noch aufbrauchen würden: Ist es denkbar, daß die Zukunft derart langweilig wird, daß jemanden dort/dann diese Daten wirklich interessieren.

Vielmehr vermute ich auch hier einen Zusammenhang mit dem allgegenwärtigen Unsterblichkeitswahn der heutigen Gesellschaft. Jung bleiben. Fit bleiben. Keine Daten verlieren.

Ja, die Welt wäre vielleicht reicher daran, wenn jemand ein letztes Exemplar, ein altes promptbook von Love's Labour's Won auftreiben könnte. Wer würde nicht gern einen neuen Shakespeare lesen? Oder ein Epos, das Ovid möglicherweise im Exil geschrieben hat... wer weiß, vielleicht gab es etwas derartiges. Wir wollen nicht einmal unverschämt sein, und uns auf drei oder vier der dutzenden verschollenen Opern Monteverdis zwischen L'Orfeo und Il Ritorno d'Ulisse in Patria beschränken. Diese Kopie von Orson Welles' Originalschnitt von Touch of Evil, die seinerzeit in Brasilien verloren ging, Kafkas von eigener Hand vernichtete Oktavhefte, die Max Brod an einer Stelle beweint, Aristoteles' Abhandlung über die Komödie, Chrétien de Troyes' Mors de l'espaule, die er in den ersten Zeilen von Cligès anspricht...

Aber ganz ehrlich: was wäre die Welt ohne diese modernen Mythen? Was würde man wirklich gewinnen, wenn es eine fünfbändige kritische Ausgabe des Hamlet gäbe, durch einen mühsamen Vergleich der drei überlieferten Shakespearschen Handschriften und einem halben Dutzend belegter Theatervarianten erstellt?

Niemandem, der sich mit Texten auseinandersetzt, wird das leichte Gefühl der Verzweiflung unbekannt sein, wenn man vor einem nicht erklärbaren Bruch in der Textgestalt steht. Niemand, der alte Musik aufführt wird nicht wissen, wie es ist, die inneren Stimmen eines Orchesterwerkes ergänzen zu müssen, weil der Komponist sie frei gelassen hat. Doch die Kunst ist allemal stärker als die Zweifel.
Ingeborg Bachmann fand Wittgensteins deutsche Fassung des Tractatus in einem Keller der Österreichischen Nationalbibliothek, wo es auf wundersame Weise den Krieg überlebt hatte, und überredete Suhrkamp dazu, das Buch neu herauszugeben.
Wen hätte Wittgenstein gekümmert, wenn er eine Signatur neben zigtausenden anderen in alten Bibliothekskatalogen gewesen wäre?

Ein Index und ein vollständiger Datenspeicher sind keine Garantie für Aufmerksamkeit, wie nicht zuletzt zahllose Gegenwartsautoren wissen, deren Bücher vielleicht zu unrecht ungelesen in Buchhandlungen, in Bibliotheken, oder gar unter Bergen anderer Manuskripte im Büro eines gestreßten Lektors versteckt bleiben.
Wir befinden uns zweifelsohne an einem Punkt, wo auf unvorhergegangene Weise umfassend Daten gesichert werden. Natürlich, viele davon werden irgendwann verloren gehen, doch ist dies nicht alles nur ein Nachteil.

In meinen Augen ist es besser, einen Literaturwissenschaftler auch in 400 Jahren daran verzweifeln zu sehen, eine Stelle zwischen Kapitel 10 und Kapitel 13 in einem der großen Romane des zweiundzwanzigsten Jahrhunderts leer lassen zu müssen, als einen, der gelangweilt alles kompiliert, in eine Liste einträgt und das "aufgearbeitete" Werk weiterhin so unbeachtet läßt wie es etwa diese dutzenden Romane des 18. Jahrhunderts sind, die in unseren Bibliotheken stehen und die vielleicht noch nie jemand wirklich gelesen hat.

Dieses oder jenes werden wir vermutlich neu entdecken können, vieles, und das ist ein wichtiges Stichwort, wird unser Interesse nicht einmal kurzfristig wecken. Doch selbst wenn wir die Qualität außer acht lassen, wird vielleicht manches zu betrauern sein, von Vielem wird man auch nie erfahren, daß es geschrieben worden ist; immerhin haben wir aber auch so schon genug, um jedes einzelne Leben so mit Kunst füllen zu können, daß niemandem dabei langweilig werden muß.
Und wenn das Foto der Jugendliebe dann einmal weg ist, weil das Bild verblaßt ist, kein Negativ zu finden ist, oder der Computer unrettbar gecrasht -- dann muß man sich selbst erinnern, oder vergessen. Kümmern wird es schon nach wenigen Jahrzehnten niemanden mehr. Das kollektive Gedächtnis, traue ich mich zu behaupten, ist dabei noch viel rücksichtsloser als jedes Individuelle.

Ein bunter Fächer

Ich beschränke mich bei meinen heutigen Beschäftigungen auf ein paar Stichworte:

-- Dexys Midnight Runners: The Projected Passion Revue. Neue CD, altes, teilweise unveröffentlichtes Material. Ein paar Singles A und B Seiten, eine BBC Radio Session und ein von der BBC aufgezeichnetes Konzert. Alles von 1981, alles geil.

-- Die Kapitel "Des Fables et des Allegories, des Romans de chevalerie et de bergerie, des Romans vray-semblables et des novvelles; des Romans heroiques et des comiques" und "Des Poesies" aus Charles Sorels La bibliotheque françoise. Seconde edition. Reueue & augmentée [1667]

-- Den "Lettre de Monsieur Huet à Monsieur de Segrais [= Mme. La Fayette, zu deren Roman Zayde diese erste französische Romantypologie in Briefform das Vorwort bildet] de l'origine des Romans" [1671]

-- Nick Cave: The Firstborn Is Dead [zur Auflockerung zwischendurch]

-- schließlich Prof. Noes Skriptum zur "Histoire de l'édition française 1", dont l'examen demain matin. -- So gut und interessant, daß ich mich kaum zurückhalten kann, die paar Bände, die die Grundlage für die VO bieten zu kaufen. (à 60 euros environs).

-- Die erste Folge der neuen Staffel Germany's Next Topmodel mit Heidi Klum oberflächlich und dumm, aber unglaublich schonend, nach soviel anderen Dingen. [Zitat H.K. "Man sucht auch ein wenig Persönlichkeit von jemandem."]

Neue Gerechtigkeit

Gott wird sie bringen. Aber ausrichten wollten IHM die beiden Damen, die soeben an der Tür klingelten auch nichts. So gehts nicht. Ich kauf ja nicht die Katze im Heuhaufen.

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Neue Kommentare

ich verstehe diesen eintrag...
ich verstehe diesen eintrag noch immer nicht...
roland_and_his_burning_nose - 27. Apr, 21:26
dort gibt es zweifellos...
dort gibt es zweifellos weiße anzüge, hawaiihemden,...
syro0 - 18. Dec, 13:00
2009 wird ein Abba museum...
2009 wird ein Abba museum mit ca. 750 erinnerungsstücken...
turntable - 17. Dec, 22:29
polyphon sogar: ich bemerke...
polyphon sogar: ich bemerke erst jetzt einen gewissen...
syro0 - 26. Nov, 15:56
diesem Hausverstand pfeift...
diesem Hausverstand pfeift doch das schwein! grüße:-)
turntable - 25. Nov, 23:11
très charmant
très charmant
gizzy duststar - 17. Nov, 20:25
lol!
lol!
roland_and_his_burning_nose - 11. Nov, 18:41
danke für die ehre, welche...
danke für die ehre, welche mir zuteil wird. grüße
turntable - 2. Nov, 17:02

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Tacones lejanos (Pedro Almodóvar)

Matador (Pedro Almodóvar)

Ladri di biciclette (Vittorio de Sica)

Nicht nur auf Italienisch wünschenswert

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